Niger

Niamey

Dinosaurier Skelett I Dinosaurier Skelett II
Im Nationalmuseum von Niamey findet man ein beeindruckendes echtes Saurierskelett aus Gadafaoua bei Agadez (fotografieren verboten) sowie sowie diese Nachbildungen in Originalgröße. Sehenswert!

gebrochener Winkel Schweißtrafo Standbohrmaschine Metallbau Niamey
Der Lkw musste den schlechten Straßenverhältnissen wieder einmal Tribut zollen. Einer der 6 Winkel, der die Wohnkabine mit dem Rahmen verbindet, ist stumpf durchgebrochen. Hier auf dem Bild ist er nur provisorisch zusammengeheftet als Schablone für einen neuen Winkel - beschafft mit Hilfe des Metallbau-Chefs im hiesigen "Baumarkt": Ein ganzes Marktviertel voller Händler, die riesige Haufen Metallschrott, fein säuberlich sortiert nach Flacheisen, Winkeln, Träger von alten Lkw-Rahmen ... feil bieten. Hat man das richtige Stück gefunden und mit dem "Patron" den Preis ausgehandelt (sich auf 1/5 des ersten Preises geeinigt :O), sägt ein Helfer das Stück mit einer kleinen Handeisensäge zurecht. Flex oder ähnliches scheint unbekannt oder mangels Stromversorgung wenig sinnvoll.
Zurück im Metallbaubetrieb ging es dann an die Weiterbearbeitung des Trägers, mit einem grandios vertrauenserweckenden Schweißtrafo und der improvisierten Standbohrmaschine -  zwei Hände zum Halten, Schraubzwinge, ein Holzklotz, der Chef persönlich mit der Bohrmaschine und stumpfem Bohrer und zur Stabilisierung des Ganzen die Füße, natürlich in den hier üblichen Sicherheitsschuhen :-O. Da der Bohrer für das nächstgrößere Loch ganz im Eimer war wurde das Loch schließlich mal wieder reingeschweißt. Ce bon! Hält schon irgendwie - vorübergehend.

Strohtaxi
Selbst in der Hauptstadt Niamey wird zum Transport vieler Dinge noch auf das gute alte Kamel zurückgegriffen und prägt so das Straßenbild.

Tour nach Agadez

Vorratsspeicher Dorf
Auf der Strecke nach Agadez sieht man überall sogenannte Lehmurnenspeicher, die auf Holz- oder Steinstelzen stehen und das Getreide vor Feuchtigkeit und Nagetieren schützen. Gedeckt sind die Speicher mit Hüten aus Stroh. Die Dörfer am Straßenrand bestehen wieder nur aus Lehmhütten, es gibt meist nur offene Ziehbrunnen und die Leute kämpfen um`s tägliche Überleben.
 
kaputte Brücke
Unterwegs fehlte dann plötzlich eine ganze Brücke, was ein drumherumfahren durch den weichen Sand erforderlich machte. Für uns mit zugeschaltetem Allrad und großen Reifen kein Problem, vorbei an einer endlosen Schlange wartender, völlig überladener LKW, die vermutlich noch sehr lange dort standen, bis zwei bereits einen halben Meter tief eingebuddelte Lkws wieder raus waren.
 
Bon Voyage Tenere
Weiter in Richtung Agadez wird es immer "wüster", karger, heißer...
 
Guten Appetit! Rinder Viehtränke Kamelquerung
Als Wüstenbewohner darf man nicht wählerisch sein was die Nahrung betrifft und dort, wo es kostbares Wasser gibt, trifft man große Rinderherden mit beeindruckenden Hörnern, natürlich auch Esel, Kamele und Ziegen.

Wagen abschmieren
Unübliche Arbeitsteilung - Ilona schmiert den Wagen ab, während Marc die neue Länderunterteilung auf unserer Webseite macht.

Agadez

Da sind wir nun und planen unsere Weiterfahrt durch die Ténéré und/oder durch das Aïr-Gebirge. Problem ist es noch weitere Mitreisende mit eigenem Fahrzeug zu finden, da man sich hier auf vielen Passagen nur mit mindestens 2 Fahrzeugen (und Führer) auf den Weg machen darf.
Inzwischen ist die "Hauptsaison" für Touristen vorbei, da die Temperaturen nun tagsüber immer über 40°C im Schatten klettern. Auch beginnen Ende März die ersten Sandstürme.

Demnächst also mehr von hier ... danach werden wir auch "schon" unsere Heimreise über Gao und Timbuktu (Mali) antreten müssen ;O(

Chameaux Kamelhändler
Auf dem Kamelmarkt in Agadez wird nach arabischer Manier gehandelt und die Geschäfte werden mit Handschlag besiegelt.

Ténéré

Ténéré"Ténéré":  In Tamaschek, der Berber-Sprache der Tuareg, das Equivalent für Sahara oder einfach nur - Wüste - die Größte der Welt, mit fast 9 Millionen Quadratkilometern, ca. 25 mal so groß wie die Bundesrepublik.

Auf den ersten Kilometern treffen wir noch zahlreiche lybische Lkws, die mit jeglichen Waren und endlos vielen Passagieren die Wüste durchqueren.
Danach bis in den ersten Oasenort Fachi ca. 300 km Nichts - nichts als beeindruckende Schönheit, bezaubernde Farbenspiele, endlose Ruhe, erstickende Hitze und Sand soweit das Auge reicht...
 
lzbischer LKW LkW bei Felsmalereien  Blick durch den Rückspiegel Sonnenuntergang Wolfi vor Sonnenuntergang Ilona und Wolfi erklimmen die Düne

Ilona, Marc, Wolfi auf der Düne Dünenimpressionen Schattenspiel Reifenspuren Dünen Tiguedelane


Fachi - Bilma

Salinen von Fachi Salinenarbeiterinnen Salzstöcke und Salzlaibe  Salinen von Bilma Kinder in den Salinen
Neben den Schatten spendenden Dattelpalmen sind die Salinen von Fachi und Bilma die wichtigste Lebensgrundlage der Bewohner. In tiefen Becken wird die aus Grundwasser gespeiste Sole verdunstet, wodurch das Salz zu Boden sinkt. Zusammen mit Lehm und Sand wird dies zu Salzstöcken oder runden brotähnlichen Laiben geformt und getrocknet. Zwischen November und März transportieren die legendären Kamelkarawanen dieses dann weiter, um es auf den Märkten in Agadez zu verkaufen. Genutzt es in erster Linie für als Viehsalz, aber auch als Speisesalz für den Menschen.

Kinder vor den Ruinen von Bilma Bilma
Sinnflutartige Regenfälle haben den zweiten von uns besuchten Oasenort Bilma verheerend zerstört. Da ihre Häuser wie eh un je aus Lehm errichtet sind, sieht man fast nur noch Ruinen. Eine Katastrophe für die Menschen vor Ort, die zur Zeit größtenteils in den vorgelagerten weniger betroffenen Salinen, teils in Zelten von Hilfsorganisationen, leben. Die von der Regierung angekündigte Hilfe funktioniert wie meist - langsam.

Dieselfässer Tanken einmal anders
"Tankstellen" gibt es hier nur in Form von 200 l Fässern und das auch nur mit Glück. Wir hatten keines und mussten uns den Diesel erst aus dem 50 km entfernten Dirkou holen lassen. Eigentlich dachten wir auch unsere 500 l Diesel würden für ca. 1200 km Strecke reichen. Aber im weichen Sand, in kleinem Gang, bei Vollgas und mit Allrad, Differentialsperren und minimalem Reifenluftdruck wollte unser LKW zeitweise 50 l auf 100 km haben.

Wüstensturm Tuaregs Dünenquerung I Dünenquerung II Festgefahren Tuareg Helfer Pistenmarkierung
Und bei Sandsturm wird die Strecke noch weicher. Auf dem Rückweg trafen wir den Sultan von Fachi mit seinen Kollegen - vermutlich zurück von einer "Dienstreise" :-) nach Bilma. Selbst die Einheimischen waren froh bei dieser Sicht gemeinsam weiterfahren zu können. So wurde auch mit Hand angelegt beim Ausgraben der Fahrzeuge. Findet man keine passende Stelle zum Queren der immer in eine Richtung laufenden Dünenketten, muss man auch schon mal eine Düne herunterfahren. Ein besonderes Adrenalin-Erlebnis. Die Dünen erfolgreich bewältigt folgt man später wieder der Wegmarkierungen mit alten Blechtonnen, vorbei am Arbre du Ténéré, zurück in Richtung Agadez.


Weiter geht's wieder durch Mali ...